Die Königsdisziplin
Das leise Dahingleiten in pulverigem Neuschnee ist für die Autoren das Höchste.
Schlittenhunde werden traditionell mit Stimmkommandos wie "Gee" ("Dschi") für rechts, "Haw" ("Ho") für links, "Easy" (Iiiiiisi) für langsamer oder "Whoaaah" (Hooooo) für anhalten gelenkt.
Unsere Jungs und Mädels laufen mit „rechts“ / „links“ / „weiter“ (geradeaus) / „laaangsam“ / „Haaalt“ / „Lauf“ oder „Hepp-Hepp“ zur Motivation.
Ein besonderer Moment ist immer der Start, wenn alle zetern, springen und los wollen.
Eine zweite Person beim Leader*In, bei großen Gespannen auch an der mittleren Gangline sind eine echte Hilfe.
Alleine kann man sich mit einer Sicherungsleine (bsp. am Trailer oder um einen Baum) behelfen, versehen mit einem Panik-Snap. Hier lösen wir IMMER erst den Schneeanker (zum leichteren Handling mit eingeknoteter Griffschlaufe, siehe Foto)
und stellen uns auf die Mattenbremse (ggf. bei Eis auch auf die Krallenbremse) und lösen dann erst die Sicherungsleine. Man vermeidet damit, das einem der Schneeanker um die Ohren fliegt… Größere Gespanne fahren meist mit 2 Schneeankern.
Eine mehrere Meter lange Sicherungsleine wird von den meisten Mushern unter dem Schlitten mitgeschleppt, um diese bei einem Sturz greifen zu können.
Wir fahren meist mit Sicherungsleine und Handschlaufe zum Handbogen.
Beim Zieleinlauf wird ebenfalls gleich das Gespann gesichert (Schneeanker hinter dem Schlitten und Sicherungsleine vom Leaderteam an einen Fixpunkt). Dann loben / loben / loben … vor dem Verladen tränken und ein Snack (Trockenfisch, Trockenfleischstreifen, o. Ä.) zur Belohnung und zur Kalorienaufnahme. Und alle sind glücklich.
Bei kurzen Stopps zwischendurch erfolgt die Sicherung mit Schneeanker und der Schlitten wird auf die Seite gelegt. Die Sicherungsleine wird in der Hand gehalten.
In einsameren Gegenden (Nordeuropa) ist ein Musher ohne sein Gespann (und gesamter Ausrüstung !) recht gefordert…
Wir haben bei unserem kleinen Schlitten eine Mattenbremse mit Gummiriefen und Metallpins, beim größeren auch mit Kette, entsprechend der Zugleistung, sowie natürlich einer Krallenbremse.
Schneeanker gibt es in mehreren Formen, Farben und Ausführungen (Aluminium) und natürlich Preisklassen
Zu wählen ist immer auch eine Ankerhalterung unter dem Handbogen, um diesen auf der Fahrt sicher zu verwahren.
Das fast geräuschlose Dahingleiten im pulverigen Schnee ist natürlich ein Traum. Auf Eis kann es hart werden, mit Erschütterungen und schwer zu lenken. Stürze laufen dann oft weniger gut ab …
Gelenkt wird der Schlitten natürlich nicht nur mit den Hunden.
Wenn man / Frau eine enge Kurve fahren möchte stellt er / sie sich auf die Innere Kufe am Schlitten. Damit biegt der Schlitten unter Umständen fast rechtwinklig ab ! Vorsicht !
Deshalb stellt man sich auf die Kufe der Außenseite der Kurve (damit wird der Radius größer) und drückt den Handbogen zur Seite.
Bei längeren Geradeausfahrten kann man das Gespann gut unterstützen, indem man sich bsp. mit dem rechten Fuß auf die Linke Kufe stellt und mit dem linken Fuß „mitpedalt“, natürlich auch umgekehrt.
Fahren „horizontal“ am Berg entlang funktioniert ähnlich, es wird mit „hangwärtigem“ Fuß auf der „bergwärtigen“ Kufe gefahren und der Schlitten aufgerichtet.
Bergabfahrten werden immer laaangsam und kontrolliert gefahren. Die Gangline bleibt unter Spannung.
Nach unserem Empfinden laufen die Hunde so besser, haben keine Befürchtungen, dass der Schlitten unkontrolliert von hinten auffährt.